Ausbau der Tagespflege wird stark gefördert

 Nächstes Jahr 20 Kurse zur Qualifizierung vorgesehen – Ausstellung im Meppener Kreishaus

Das Augenmerk legt der Landkreis Emsland nicht nur auf den Bau von Kinderkrippen, sondern auch auf die Förderung der Kindertagespflege. Darüber wird derzeit in einer Ausstellung im Meppener Kreishaus informiert.

Von links Magdalena Wilmes (stellvertretende Vorsitzende des Jugendhilfeausschusses), Christa Frenzel (Niedersächsisches Sozialministerium), Gabriele Mallek mit ihrem Tagespflegekind Doreen (20 Monate), Ferdinand Redeker (Vorsitzender Jugendhilfeausschuss) und Erster Kreisrat Reinhard Winter. Foto: Ludger Jungeblut

lj Meppen. „Chancen durch Kindertagespflege“ heißt eine Wanderausstellung des Landes, die bis zum 21. Dezember im Foyer des Kreishauses in der ersten Etage zu sehen ist. Auf 16 großformatigen Tafeln wird über das Thema informiert. Vor der Eröffnung hatte sich der Jugendhilfeausschuss einstimmig dafür ausgesprochen, die Kindertagespflege ab 2010 im Landkreis finanziell zu fördern.
Christa Frenzel, Referatsleiterin Familienpolitik im Niedersächsischen Sozialministerium, betonte, dass es keine Konkurrenz zwischen den Kinderkrippen und der Kindertagespflege gebe. Tagespflege sei für Kinder unter drei Jahren eine bewährte, gesetzlich verankerte und gleichwertige Alternative zur Betreuung in Kindertagesstätten.

Die Kinder werden in familiärer Atmosphäre, meist im Haushalt der Tagesmütter oder -väter, manchmal auch im Haushalt der Eltern betreut. Tageseltern gibt es auch in kleinen Orten. Die Kinder bleiben im gewohnten Umfeld. Tagesmütter und -väter betreuen vor allem Kinder im Alter bis zu drei Jahren. Kommt das Kind in den Kindergarten oder in die Schule, kümmern sich die Tageseltern oft stundenweise um das Kind. So können Eltern „Randzeiten“ überbrücken und das Kind behält seine Bezugsperson.

Christa Frenzel verwies darauf, dass gute Betreuungssysteme erforderlich seien, damit die Geburtenrate in Deutschland wieder ansteige. Nach Angaben des Ersten Kreisrats Reinhard Winter gibt es zurzeit im Emsland 180 Tagespflegepersonen mit der entsprechenden Erlaubnis. Im nächsten Jahr sollen im Rahmen einer großen Qualifizierungsoffensive 20 Kurse à 15 Teilnehmer angeboten werden. Dafür sei eine massive öffentliche Förderung vorgesehen. Derzeit gebe es eine große Gruppe von Verwandten, Freunden und Nachbarn, die zwar die Tagespflege übernehme, aber für diese Aufgabe noch nicht entsprechend qualifiziert sei.

Viel Lob gab es im Jugendhilfeausschuss für einen Flyer zum Thema „Tagespflege im Emsland“, den Frank Botterschulte, Abteilungsleiter „Frühkindliche Bildung“, vorlegte. Um den Einsatz der Tagespflege zu erleichtern, empfiehlt der Jugendhilfeausschuss die Angleichung der Beitragsregelung an die der Kitas. Entlohnt wird die Kindertagespflege künftig mit drei Euro je Kind und Stunde (bzw. einem Euro in der Zeit von 22 bis 6 Uhr). Eltern zahlen aber nur ihren einkommensabhängigen Eigenanteil.

Weitere Infos gibt es unter www.familienzentrum-emsland.de

Zu sehen ist die Ausstellung während der Öffnungszeiten des Kreishauses. Sie lauten: montags bis donnerstags von 8 bis 18 Uhr und freitags von 8 bis 13.30 Uhr.

Quelle: Ems Zeitung