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Landkreis setzt weiterhin auf Familienfreundlichkeit

800.000 Euro für zusätzliche Hilfen
 
Meppen. „Wer Sprache als Schlüssel zur Bildung begreift, so wie wir dies tun, der muss entsprechend in die Sprachförderung investieren“, sagt Landrat Hermann Bröring. Er schlägt vor, zukünftig für dieses zusätzliche Förderprojekt 800.000 Euro bereit zu stellen, das allen Kindern an allen Kindertagesstätten im Emsland zugute kommen soll. Damit würden auch Kinder bildungsferner Familien aufgefangen, betont Bröring.

Die bislang im Landkreis Emsland mit Landesmitteln durchgeführte Sprachförderung für Kinder mit Migrationshintergrund und für Kinder aus finanzschwachen Familien reiche nicht mehr aus: „Die Kindertagesstätten machen verstärkt darauf aufmerksam, dass nicht nur Kinder mit Migrationshintergrund und aus sozial benachteiligten Bevölkerungsgruppen Unterstützung beim Erlernen und Sprechen der deutschen Sprache benötigen“, sagt Bröring. Sprachdefizite ließen sich nicht mehr allein auf diese beiden Gruppen beschränken.

So genannte Sprachförderkräfte sollen zum Einsatz kommen, um dieser Entwicklung entgegen zu treten. Die Planungen sehen vor, die Sprachförderkräfte bei den Familienzentren des Landkreises anzusiedeln, wobei Bröring das flächendeckende und kreisweite Vorhandensein der Zentren als „Glücksfall“ bezeichnet. „Hier kann eine gut organisierte und kontinuierliche Arbeit geleistet werden“, erläutert Bröring. Lange Wege zwischen den Kindertagesstätten, wie sie bislang von den Fachkräften zurück gelegt werden müssten, fielen nicht mehr an. Die gewonnene Arbeitszeit könne effektiv für die Sprachförderung eingesetzt werden; Sachkosten würden ebenfalls minimiert, nennt der Landrat Synergieeffekte.

Vor Ort sollen die Sprachförderkräfte in Zusammenarbeit mit den Leiterinnen der Kindertagesstätten die Kinder „heraus filtern“, die eine Sprachförderung benötigen. Damit ist gewährleistet, dass allen Kindern, die Defizite aufweisen, die nötige Aufmerksamkeit und Hilfe zukommt. Je nach Bedarf an Sprachförderung wird die Arbeitsstundenzahl angepasst.

Derzeit sind sechs Familienzentren mit 31 Kindergärten in das vom Land Niedersachsen geförderte Projekt eingebunden. Sieben Fachkräfte leisten 184 Stunden Sprachförderung pro Woche. Im April 2007 waren 646 Kinder einbezogen.