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Flächendeckender Ausbau der Kinderbetreuung

Insgesamt bis zu 1055 zusätzliche Plätze im Emsland

Meppen. „Um für Kinder unter drei Jahren optimale Bedingungen zu schaffen und zur weiteren Verbesserung der Familienfreundlichkeit im Landkreis Emsland beizutragen, ist das Investitionsprogramm zur Krippenfinanzierung ein wertvoller Beitrag“, sagte Landrat Hermann Bröring bei der Vorstellung des Bundesprogramms und seiner Umsetzung im Landkreis Emsland. Insgesamt rund 8,5 Mio. Euro an Bundes- und Landesmitteln werden von 2008 bis 2013 für den Landkreis Emsland (ohne die Stadt Lingen) zur Schaffung von Krippenplätzen und zum Ausbau der Tagespflege zur Verfügung gestellt. Damit können bis 2013 bis zu 1055 Betreuungsplätze geschaffen werden. „In allen Gemeinden des Emslandes liegt dann ein Krippenangebot vor“, betonte Bröring.


84,7 Prozent aller Dreijährigen werden derzeit überwiegend in Kindertagesstätten in altersgemischten Gruppen betreut. „In der Vergangenheit sind Krippenplätze wenig nachgefragt worden. Hier zeichnet sich aber ein steigender Bedarf ab, der sich sicherlich durch das verbesserte Angebot weiter vergrößern wird“, erläuterte Bröring.

Die Verteilung der Mittel erfolgt durch den Landkreis Emsland und ermöglicht die Einrichtung von Krippengruppen in jeder Kommune. Der flächendeckende Ausbau der Betreuungsangebote für Kinder unter drei Jahren im Landkreis Emsland sei damit gewährleistet, sagte Bröring. Der Verteilungsschlüssel richtet sich nach der Anzahl der zu berücksichtigenden Kinder in den einzelnen Kommunen. „Dadurch kommt jede Gemeinde zum Zug und der Ausbau ist bedarfsgerecht und individuell auf jede Gemeinde zugeschnitten“, betonte der Verwaltungschef. 

Um beim Bau und Ausbau der Krippen einheitliche Standards zu gewährleisten, entwickelte die Arbeitsgruppe Kindergärten mit Vertretern des Landkreises Emsland, der Kirchen und der Kommunen ein „Raumprogramm Krippe“. Das von der Arbeitsgruppe erstellte Konzept legt Mindeststandards für den An- und Umbau bzw. Neubau von Krippengruppen sowie einen Kostenrahmen fest – ähnlich dem Landkreiskonzept für die Errichtung von Sporthallen. Ein Anbau oder Umbau von Gebäuden ist kostendeckend durch eine 95-prozentige Förderung durch Land und Bund sowie durch die fünfprozentige Förderung durch den Landkreis zu finanzieren. Bei Neubauten erfolgt eine zusätzliche Abdeckung des Defizits über den Landkreis Emsland und die betroffene Kommune von jeweils 50 Prozent. 

Mit der Förderung bei der Anschaffung von Küchen in Kindertagesstätten geht der Landkreis Emsland zudem über die Landesrichtlinien hinaus eigene Wege. Der Bedarf an Verpflegungsangeboten steige durch die Ausweitung der Öffnungszeiten in den Kindertagesstätten und der Einrichtung von Familienzentren, erläuterte Bröring. Aus diesem Grund können Kindertagesstätten von bis zu vier Gruppen beim Kauf einer Küche mit maximalen Anschaffungskosten von 15.000 Euro mit einer 50-prozentigen Förderung rechnen. Kindertagesstätten mit fünf bis sieben Gruppen bekommen bei maximalen Ausgaben von 20.000 Euro ebenfalls die Hälfte der Kosten erstattet.